Impuls von René Winkler: Verbündete zu haben wäre schön...
Impuls von René Winkler: Verbündete zu haben wäre schön...

Verbündete zu haben wäre schön…

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René Winkler sehnt sich nach Verbündeten

Ich sehne mich nach ein paar wenigen Männern und Frauen, die auch wollen, dass in ihrem Leben Grosses gross und Kleines klein bleibt und immer wieder wird – bis zum letzten Atemzug. In diesem Sinn verbündet zu sein, ist eine schöne Vorstellung. Die Sehnsucht danach ist in mir während des Podcastgesprächs mit Uli Eggers erwacht. Und jetzt, wo sich für mich durch die Teilpensionierung in diesem Herbst doch einiges verändern wird, wird sie stärker; vermutlich, weil mit dieser Veränderung plötzlich viel mehr offen sein wird in meinem Leben als bisher.

Leute, die mich anschauen

Es müssten Leute sein, die nicht am Bühnen-René interessiert sind; auch nicht an meinen Begabungen oder Schwächen. Nicht Leute, die sich viel von mir versprechen und davon ausgehen, dass ich alles ein bisschen besser weiss und kann als sie. Sie sollten sich nicht viel versprechen von mir, sich nicht klein machen, wenn ich da bin. Es sollten nicht Leute sein, die mich anschauen, wenn man vor dem Essen noch beten sollte. Aber auch nicht Typen, die über mich verfügen wollen. Und klar, auch nicht Leute, die sich um sich selber drehen und die Lösungen immer von anderen erwarten.

Es müssten Leute sein, die plus-minus in derselben Lebensphase stecken wie ich. Leute, die sich selbst ernst nehmen. Solche, die davon ausgehen, dass sie mich noch nicht gänzlich kennen. Die damit rechnen, dass es Abgründe gibt in mir; und auch Christus. Leute, die mich meinen. Die sich mit mir freuen und mit mir leiden. Die mir zuhören und währenddessen nichts sagen wollen. Leute, für die meine Frau gleich wichtig bleibt, wenn ich gestorben bin. Menschen, die Jesus lieben und seine Leidenschaft teilen.

Aber wozu eigentlich? Weil ich gesehen haben, dass überzeugende Leute aus persönlicher Betroffenheit ihre Überzeugungen komplett umdrehen können. Weil schon ein Grippevirus meine Welt klein machen kann und ich vermute, dass da noch mehr kommt. Ich wünsche mir Verbündete, weil sich Selbstanklage durch alle Böden seuchen kann. Weil die Gewissheit, von Gott geliebt und angenommen sein, verloren gehen kann, und diese Gewissheit nach meinem Verständnis auch Gemeinschaftssache ist.

Verbündetsein hat etwas Wachstümliches

Verbündete zu haben wäre schön. Wie es dazu kommt? Ich weiss es selber nicht so recht. Meine Sehnsucht zu teilen ist sicher wichtig. Sie nicht nur Menschen zu sagen, sondern auch Jesus, ist auch wichtig. Gleichzeitig ist mir klar, dass Verbündetsein etwas Wachstümliches ist. Es muss sich entwickeln und setzt von Beteiligten mehr voraus mehr als einen Beschluss. Ich habe eine Sehnsucht und nicht viel mehr.

Autor: René Winkler,
Gastgeber des Podcasts Vorwärtsleben und Leiter der Akademie GenerationPLUS des Theologischen Seminars St. Chrischona (TSC)

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