Impuls von René Winkler: Die Babyboomer sind keine Zielgruppe im Gemeindebau
Impuls von René Winkler: Die Babyboomer sind keine Zielgruppe im Gemeindebau

Die Babyboomer sind keine Zielgruppe im Gemeindebau

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Die Babyboomer sind keine Zielgruppe im Gemeindebau

Zahlreich, tragfähig, leise und privat! Das sind die Babyboomer, die Männer und Frauen der geburtenstarken Jahrgänge.

In wenigen Jahren werden auch noch die Jüngsten unter ihnen aus Beruf und Verantwortung ausgestiegen sein. Sie sind in vielen lokalen Kirchen die stärkste Altersgruppe und machen durch ihre Präsenz in der Gemeinde vieles möglich und stabil. Und sie sind in einer Lebensphase, die ihnen dank wirtschaftlicher und persönlicher Gesundheit Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet, die keine Generation vor ihr je hatte. In den Gemeinden sind sie nach meiner Wahrnehmung ziemlich leise, werden noch leiser und auch privater. „Senioren“ sind sie nicht, jedenfalls nicht das, was man sich unter „Senioren“ landläufig vorstellt. Sie sind zwar reif an Jahren und haben viel Lebenserfahrung, aber „alt“ sind sie nicht. Gemeindebaukonzepte haben die Babyboomer noch nicht ernsthaft im Blick.

Reif genug, um ernst genommen zu werden!

Die Babyboomer haben – wie jede andere Generation auch – eine eigene Geschichte, eine eigene Sicht auf das Leben, eine eigene Wertehierarchie, eine eigene Kultur. Diese ist nicht komplett anders als diejenige ihrer Eltern und auch nicht komplett anders als die ihrer Kinder. Aber sie ist anders. Babyboomer gehen mit anderen Voraussetzungen und deutlich anderen Vorstellungen in die nachberufliche Zeit als ihre Vorgänger. Sie haben spezifische Bedürfnisse, Ambitionen, Abneigungen, Befürchtungen und Allergien. Ihr Glaube muss sich nach vielen Jahren der Verantwortung und der Verpflichtungen ohne diese bewähren. Das ist gar nicht so einfach und das Ergebnis nicht selbstverständlich gut. Wenn es in unseren Gemeinden aus ihren Reihen keine lauten Töne gibt, ist das noch kein Grund zur Sorglosigkeit. Es gibt manche leise Krisen und viele gute Gründe für ehrliche und achtsame Gespräche.

Das „Alter“ ist ein strategisch wichtiges Thema

Diese Thematik geht weit über die Generation der Babyboomer hinaus. Wir sind gesamtgesellschaftlich gefordert, nicht nur in den lokalen Kirchen. Das Alter, Älterwerden und Altsein wird im Denken unserer Zeit mit Verlust von Glück und Lebensqualität assoziiert. Das prägt auch uns. Mehr oder weniger bewusst orientieren wir uns vermutlich an diesen gängigen Vorstellungen vom Alter und Älterwerden. Das dritte Drittel ist aber nicht bloss eine Frage von Altersvorsorge, Gesundheit und Ernährung. Es geht viel umfassender um Sinn, um Perspektiven und Hoffnung, ja um die gesamte Lebenswirklichkeit der älteren und aller Generationen. Noch sind wir dafür kaum gerüstet.

Die Akademie GenerationPLUS greift wichtige Themen auf!

Davon gibt es viele: ein neues Denken über das Alter, die sinnvolle Gestaltung von Lebens-Übergängen, Perspektiven für das dritte Drittels des Lebens, Generativität als sinnstiftende Aufgabe, Segen für nachkommende Generationen, Gemeindebau mit den GenerationenPLUS. In der Akademie GenerationPLUS initiieren wir zudem Reflexionsprozesse und Think Tanks, damit wir die neue Zeit nicht unbesehen nach den alten Mustern zu gestalten versuchen.
Es lohnt sich, die Angebote näher anzuschauen und zu nutzen. Für Pastorinnen, Pastoren, Gemeindeleitungen und Bereichsverantwortliche in Gemeinden ist insbesondere dieser Kurs eine Investition wert:

  • Kurs 4: Gemeindebau mit den GenerationenPLUS. Ein neues Denken und Miteinander und innovative Wege mit den Generationen in der zweiten Lebenshälfte. Dieser Kurs wird im Mai 2025 sowohl in der Schweiz wie auch in Deutschland angeboten.

Autor: René Winkler,
Gastgeber des Podcasts Vorwärtsleben und Leiter Weiterbildung Theologisches Seminar St. Chrischona (TSC)

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